Die Piraten von Gor by John Norman

Die Piraten von Gor by John Norman

Autor:John Norman
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-07-14T16:00:00+00:00


12 Ich fische im Kanal

Es war späte Nacht, zwei Tage nach dem gescheiterten Staatsstreich des Henrius Sevarius.

Ich wartete auf meine Schiffe aus dem Arsenal, die derzeit für meine Reise, meine Friedensmission nach Cos und Tyros, fertig gemacht wurden.

In meiner Funktion als Kapitän war ich viel in der Stadt unterwegs, begleitet von Thurnock, Clitus und einer Truppe meiner Männer.

Bis zur Gründung der Ratswache trugen die Kapitäne und ihre Männer die Verantwortung für den Wachdienst in der Stadt.

Noch vor dem Ende der Sondersitzung des Rates, in jener Nacht des gescheiterten Staatsstreiches, hatten Sklaven, angeleitet durch Arbeiter des Arsenals, damit begonnen, Mauern um die verschiedenen Besitzungen des Henrius Sevarius zu errichten. Seine Anlegestellen wurden von der See her durch Schiffe des Arsenals blockiert.

Nun stand ich ganz oben auf einer Belagerungsmauer, gemeinsam mit Thurnock, Clitus und anderen, einige hundert Meter von der hohen, ungeschützten Mauer eines Anwesens von Sevarius entfernt, von dem man sagte, dass es sein Palast sei und beobachtete im Licht der drei Monde Gors, wie sich dort eine Poterne öffnete. Am Fuße der Mauer gab es einen gepflasterten Absatz, der plötzlich in einen Kanal abfiel, der selbst gut zwanzig Meter breit war und den wir dort abgeriegelt hatten, wo er durch Seetore Zugang zu der Stadt oder dem Meer gewähren konnte. Wir beobachteten, wie fünf Männer aus der kleinen, eisernen Geheimpforte kamen. Sie trugen etwas in einem großen zusammengebundenen Sack.

Langsam begaben sie sich zum Kanal.

»Halt, Männer des Henrius Sevarius!«, rief ich. »Haltet ein, Verräter!«

»Schnell!«, schrie einer von ihnen. Ich erkannte seine Stimme ebenso wie seine Gestalt. Es war Lysias, Freund des Regenten Claudius, Klient des Ubars Henrius Sevarius. Ich sah auch einen anderen Mann, der alarmiert hochsah. Es war Henrak, der die Rencebauern betrogen hatte.

»Schnell!«, befahl ich meinen Männern.

Ich sprang von der Mauer, gefolgt von Thurnock und Clitus und den anderen, und rannte auf den Kanal zu.

Die Männer eilten nun vorwärts, um den Sack in das dunkle Wasser zu werfen.

Thurnock hielt lange genug inne, um seinen großen Bogen zu spannen. Einer der Männer, getroffen von einem Pfeil, stolperte zurück, rollte über das Pflaster und zerbrach dabei den Pfeilschaft.

Die anderen hatten jetzt den Kanal erreicht und warfen den Sack weit hinaus ins Wasser.

Ein Armbrustbolzen zischte durch die Luft, genau zwischen mich und Clitus.

Dann wandten sich die vier Männer ab und rannten zur Poterne zurück.

Ehe sie diese erreichen konnten, hatte Thurnocks Langbogen noch zwei weitere Male zugeschlagen.

Lysias und Henrak und sonst niemand entkamen durch die Pforte.

Einer der Männer, die Thurnock getroffen hatte, lag ausgestreckt auf dem Pflaster, etwa fünfzehn Meter von der Poterne entfernt – der andere, unbeweglich und verdreht, in den Schatten, vor der rettenden Öffnung selbst.

»Messer!«, sagte ich.

Man gab mir eine Klinge.

»Tu das nicht, Kapitän!«, rief Thurnock.

Schon sah ich die schmalen, nassen Schnauzen der Urts, die ovalen Augen wie schimmerndes Kupfer, wie sie durch das Wasser auf den Sack zuglitten.

Ich sprang in das kalte Nass, das Messer zwischen meinen Zähnen.

Der Sack füllte sich mit Wasser und begann zu sinken. Als ich ihn erreicht hatte, war er bereits unter der Wasseroberfläche. Ich schnitt ihn auf und ergriff den gefesselten Arm des Körpers, der sich darin befand.



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